Der Schnappfinger, auch Schnellender Finger genannt, ist eine Erkrankung, bei der die Beugesehnen eines Fingers durch eine Verdickung oder Entzündung nicht mehr reibungslos durch das sogenannte Ringband (eine Sehnenführung am Finger) gleiten können. Dies führt zu einem charakteristischen „Schnappen“, wenn der Finger gebeugt oder gestreckt wird.

Wie entsteht ein Schnappfinger?

Ein Schnappfinger entsteht häufig durch Überbeanspruchung der Handmuskeln, zum Beispiel bei Aktivitäten wie Klettern, Klavierspielen oder langem Arbeiten am Computer. Durch die ständige Belastung wird das Sehnengewebe gereizt und schwillt an, was die Beweglichkeit der Sehnen behindert und letztlich Schmerzen verursacht.

Neben Überlastung können auch Erkrankungen wie Gicht, Rheuma oder Diabetes das Risiko für einen Schnappfinger erhöhen.

Diese Erkrankung, eine bestimmte Form der Sehnenscheidenentzündung, tritt häufiger bei Menschen zwischen dem 30. und dem 50. Lebensjahr auf und betrifft häufiger Frauen als Männer.

    Typische Symptome eines Schnappfingers sind:

    • Schmerzen im Bereich der betroffenen Sehne, meist in der Handfläche oder an der Fingerbasis
    • Morgensteifigkeit
    • Schwellung und eine tastbare Verdickung der betroffenen Sehne auf der Handinnenseite 
    • Schnappende Bewegung: Beim Beugen oder Strecken des Fingers bleibt dieser zunächst „hängen“, bevor er plötzlich nachgibt und mit einem Schnappen in die Position übergeht
    • Bewegungseinschränkungen: In schweren Fällen kann der Finger in einer gebeugten Position „einrasten“ und nur mit Mühe wieder gestreckt werden

    Wie wird ein Schnappfinger am besten behandelt?

    Die Behandlung des Schnappfingers hängt von der Schwere der Symptome ab. Es gibt sowohl konservative (nicht-chirurgische) als auch operative Therapiemöglichkeiten:

    Konservative Therapie:

    • Ruhe und Schonung: In leichten Fällen kann das Vermeiden von belastenden Bewegungen helfen, die Entzündung zu lindern und die Heilung zu fördern.
    • Entzündungshemmende Medikamente: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen können Schmerzen und Schwellungen reduzieren.
    • Kortison – Infiltration: Die Kortison-Injektion ist eine bewährte Behandlungsmethode beim Schnappfinger. Dabei wird der gereizte Bereich rund um die Sehne mit Kortison behandelt, was die Schwellung schnell verringert und der Sehne wieder mehr Platz zum Bewegen gibt.
    • Physiotherapie
    • LASER-Therapie: Der Laser wirkt entzündungshemmend, schmerzstillend und abschwellend.

    Operative Therapie:

    Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine Operation notwendig sein. Dabei wird das betroffene Ringband durchtrennt, wodurch die verdickte Sehne mehr Platz bekommt und nicht mehr hängen bleibt. Der Eingriff ist sehr erfolgreich und führt in der Regel zu einer deutlichen Verbesserung, ohne viele Komplikationen.

    Schnappfinger vorbeugen und Hausmittel zur Linderung:

    • Hand schonen: Überlastungen reduzieren und regelmäßige Pausen einlegen, um die Finger zu entlasten.
    • Ergonomie: Arbeitsplatz so einrichten, dass die Finger weniger belastet werden.
    • Schienen oder Bandagen: Eine Fingerschiene kann verhindern, dass der Finger in die „Schnappposition“ gerät, was die Sehne entlastet und die Heilung unterstützt.
    • Blutzuckerkontrolle bei Diabetes: Eine gute Blutzuckerkontrolle und passende medikamentöse Therapie sind wichtig, da Diabetes das Risiko für einen Schnappfinger erhöht.
    • Wärmeanwendungen: Warme Bäder oder Wärmekissen fördern die Durchblutung und machen die Sehne geschmeidiger, was die Symptome vorübergehend lindern kann.
    • Kühlung: Kühlpacks helfen bei akuten Entzündungen, indem sie Schwellungen und Schmerzen reduzieren.
    • Massage: Leichte Massagen mit entzündungshemmenden Salben wie Arnika oder Traumeel können Spannungen lösen und die Beweglichkeit verbessern.
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        Übungen für den Schnappfinger

        Regelmäßige Übungen können helfen, die Beweglichkeit der Finger zu erhalten und die Muskeln zu stärken:

         

        1. Dehnungsübung:

        • Startposition: Handfläche nach oben, Finger entspannt
        • Übung: Finger so weit wie möglich auseinander strecken und die Position 10 Sekunden halten. Anschließend die Finger locker zusammenführen
        • Wiederholungen: 5-10 Mal

        2. Ballpressen

        • Startposition: Weichen Gummiball oder Schaumstoffball in der Handfläche halten
        • Übung: Drücken Sie einen weichen Gummiball oder Schaumstoffball in Ihrer Handfläche zusammen und halten Sie den Druck für 5 Sekunden
        • Wiederholungen: 10 Mal

        3. Fingerrollen

        • Startposition: Hand flach auf den Tisch legen
        • Übung: Rollen Sie jeden Finger nacheinander langsam zur Handfläche hin, als wollten Sie eine Faust machen. Halten Sie die Faust für 5 Sekunden und öffnen Sie sie dann wieder
        • Wiederholungen: 10 Mal

        4. Gummibanddehnung

        • Startposition: Gummiband um die Fingerspitzen legen
        • Übung: Wickeln Sie ein Gummiband um die Fingerspitzen und versuchen Sie, die Finger gegen den Widerstand zu spreizen
        • Wiederholungen: 10 Mal

        Ernährung bei Schnappfinger:

        Eine ausgewogene Ernährung kann die Heilung des Bindegewebes unterstützen. Folgende Nährstoffgruppen sind besonders wichtig:

        • Vitamine und Mineralstoffe: Vitamin C und Zink fördern die Kollagenproduktion und wirken entzündungshemmend
        • Antioxidantien: Helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Heilung zu fördern. Gute Quellen sind Beeren, grünes Blattgemüse und Nüsse
        • Proteine: Wichtig für die Gewebereparatur und den Aufbau. Mageres Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte und Milchprodukte liefern hochwertige Proteine
        • Hydratation: Ausreichend Wasser sorgt für geschmeidige Gelenke und unterstützt den Heilungsprozess
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