Bänderverletzungen sind weit verbreitet und betreffen nicht nur Sportler und Sportlerinnen. Sie können auch im Alltag auftreten und sind oft schmerzhafte und langwierige Traumata. Besonders bei Sportarten mit schnellen Richtungswechseln, wie Fußball oder Tennis, sind Sehnen und Bänder stark belastet. Aber wie kommt es zu einer Bänderverletzung, und wie können wir uns davor schützen?
Typische Sportverletzungen: Bänderüberdehnung und Bänderriss
Es gibt viele verschiedene Arten von Sportverletzungen, die Muskeln, Knochen, Gelenke und Weichteilgewebe wie Sehnen und Bänder betreffen können. Verstauchungen und Zerrungen sind am häufigsten und betreffen etwa 20 Prozent der Sportler / Sportlerinnen. Auch im Alltag können solche Verletzungen auftreten und sind ernstzunehmende Beschwerden.
Ein bekanntes Beispiel: In der letzten Minute eines Fußballspiels knickt der Stürmer / die Stürmerin um und fällt zu Boden. Die Diagnose lautet oft Bänderüberdehnung oder sogar Bänderriss – eine typische Verletzung bei „Stop-and-go“ Sportarten, die schnelle Bewegungen und Richtungswechsel erfordern. Solche Verletzungen sind keine Seltenheit.
Warum sind Bänder so verletzungsanfällig?
Bänder bestehen aus festem Bindegewebe und verbinden immer zwei Knochen, um ein Gelenk zu stabilisieren. Da sie wenig elastisch sind, können plötzliche, extreme Bewegungen wie Drehungen oder ungeschickte Überdehnungen schnell zu einer Verletzung führen. Eine Überdehnung oder ein Riss der Bänder ist oft die schmerzhafte Folge.
Die wichtigsten Formen von Bänderverletzungen:
- Bänderüberdehnung: Die leichteste Form, bei der das Band lediglich gedehnt, aber nicht gerissen ist. Sie treffen überwiegend das Knie- und das obere Sprunggelenk aber können auch im Ellenbogen-, Schulter- und Handgelenk vorkommen. Typische Symptome sind eine Gelenksschwellung sowie Schmerzen beim Bewegen oder Belasten des betroffenen Körperteiles.
- Bändereinriss (Partialriss): Hier ist das Band angerissen, aber noch nicht vollständig durchtrennt.
- Bänderriss: Die schwerste Form, bei der das Band vollständig reißt. Häufig betroffen sind die Bänder im Fuß- und Kniegelenk. Der Riss verursacht häufig heftige Schmerzen, eine starke Schwellung und einen Bluterguss im betroffenen Bereich. Darüber hinaus können die Symptome von einem deutlichen „Knacksen oder Schnalzen “ begleitet werden.
Sofortmaßnahmen bei Bänderverletzungen: Die PECH-Regel
Die Erstversorgung einer Bänderverletzung erfolgt nach der bewährten „PECH“-Regel:
- Pause: Das Gelenk sofort schonen. Die Pause muss komplett sein, sodass man erst nach 1-2 Wochen mit dem Sport wieder beginnen kann.
- Eis: Kühlung reduziert Schwellungen und Schmerzen, da die Blutgefäße enger werden und dadurch wenig Flüssigkeit ins Gewebe eindringt. Wichtig ist, ein Handtuch als Hautschutz zu verwenden, um die Gefahr einer Erfrierung zu vermeiden.
- Compression: Ein Kompressionsverband erzeugt eine leichte Spannung und Druck. Das stabilisiert und lindert Schwellungen.
- Hochlegen: Fördert den Rückfluss von Blut und reduziert Schwellungen.
Ärztlicher Rat ist unerlässlich, um den Schweregrad der Verletzung zu beurteilen.
Die operative Behandlung von Bandverletzungen ist nicht mehr die Regel: In vielen Fällen kann ein Bänderriss heute konservativ behandelt werden, oft mithilfe einer Schiene oder Orthese und gezieltem Training.
Vor allem das sogenannte propriozeptive Training hat sich als Schutz vor wiederholenden Verletzungen bewährt. Dieses Training schult, durch Übungen auf instabilen Untergründen, die Wahrnehmung der körpereigenen Propriorezeptore, wodurch Gehirn und Muskeln schneller und genauer reagieren können, um erneute Verletzungen zu vermeiden.
Die Rolle von Nährstoffen bei der Heilung und Prävention von Bänderverletzungen
Neben mechanischer Unterstützung und Training können auch bestimmte Nährstoffe eine ergänzende Rolle für die Gesundheit des Bindegewebes, insbesondere in Sehnen und Bändern, spielen. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an spezifischen Nährstoffen ist, kann helfen, den Heilungsprozess zu beschleunigen und zukünftigen Verletzungen vorzubeugen.- Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch, Leinsamen und Walnüssen vorkommen, wirken entzündungshemmend.
- Proteine sind essenziell für die Reparatur von Gewebe und den Aufbau von Kollagen, einem wichtigen Bestandteil der Bänder.
- Aminosäuren sind die Bausteine von Proteinen, die für die Reparatur und den Aufbau von Gewebe wichtig sind. Sie kommen in vielen eiweißreichen Lebensmitteln, wie Knochenbrühe, Hühnerfleisch, Fisch, Eiern, Milchprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen und Getreideprodukte wie Quinoa vor.
- Vitamin C, das in Zitrusfrüchten, Paprika und Beeren enthalten ist, spielt eine zentrale Rolle bei der Kollagenproduktion und unterstützt so die Heilung des verletzten Bindegewebes.
- Vitamin D3 in Lachs, Makrelen, Eiern und Rindleber sowie Zink in Fleisch, Emmentaler, Haferflocken und Sojabohnen unterstützen die Proteinsynthese und haben antioxidative Eigenschaften.
- Mangan ist ein Spurenelement, das für die Bildung von Bindegewebe, Knochen und Knorpel wichtig ist. Es unterstützt auch die antioxidative Abwehr. Manganquellen sind Nüsse (insbesondere Haselnüsse), Vollkornprodukte, grünes Blattgemüse (wie Spinat), Ananas, schwarzer Tee und Haferflocken.
- Glucosamin und Chondroitin sind natürliche Bestandteile des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit. Natürliche Glucosaminquellen sind Schalentieren wie Muscheln, Austern, Hummer, Garnelen und Krabben sowie einige Pilzarten. Chondroitin wird hauptsächlich aus Rindern, Schweinen und Haifischen gewonnen.
- Methylsulfonylmethan (MSM) findet sich unter anderem in Knoblauch, Zwiebeln, Bärlauch, Schnittlauch, Brokkoli, Lauch, Eiern, Milch, Parmesan, Nüssen, Fisch und Fleisch.
LAOLI V – Sehne
Die eigens entwickelte Nährstoffkombination unterstützt die Bildung und Regeneration des Bindegewebes, zu dem auch die Sehnen gehören.
Prävention: So können Sie Bänderverletzungen vorbeugen
Bänderverletzungen lassen sich nicht immer vermeiden, vor allem bei extremen, raschen und unerwarteten Bewegungen oder Stürzen. Dennoch gibt es Maßnahmen, die das Risiko reduzieren können:
- Aufwärmen und Dehnen: Ein gezieltes Warm-up bereitet die Muskeln und Bänder auf Belastungen vor.
- Gleichgewicht und Koordination trainieren: Spezielle Übungen stärken die Gelenke und entlasten die Bänder.
- Schutz durch Bandagen: Besonders bei Sportarten, die das Umknicken begünstigen, kann eine Bandage (Orthese) die Gelenke stabilisieren.
Fazit: Bänderverletzungen sind ernstzunehmende Verletzungen, die nicht nur Sportler und Sportlerinnen, sondern auch Menschen im Alltag betreffen können. Sie verlangen immer die Untersuchung eines Arztes / einer Ärztin. Denn: Wird der Bänderriss nicht rechtzeitig und richtig behandelt, kann er zu einer chronischen Instabilität des betroffenen Gelenkes – z. B. eines instabilen Sprunggelenkes – führen. Deshalb gleich richtig therapieren lassen, denn eine vorangegangene Bandverletzung ist eine der wesentlichsten Risikofaktoren für eine neuerliche Verletzung.