Sehnenscheidenentzündungen sind in den meisten Fällen leicht erfolgreich zu behandeln. Werden sie jedoch chronisch, sind sie langwierig, schwierig und nicht in jedem Fall auskurierbar. Dementsprechend spielen vorbeugende Maßnahmen eine entscheidende Rolle.

Tipps und Tricks um Sehnenerkrankungen vorzubeugen:
- Körperliche Aktivitäten regelmäßig ausüben
- Erholung, Pause: eine mehrwöchige Pause ist für die Gesundheit besser als die ständige Belastung. Man braucht viel Geduld, denn die Sehnen brauchen Zeit zum Heilen. Darüber hinaus ist es wichtig, Aktivitäten und Übungen zu vermeiden, die Schmerzen verursachen oder verschlimmern. Beim Sport muss das Trainingsprogramm an die neue Situation angepasst und entsprechend modifiziert werden. Wird das nicht gemacht, besteht die Gefahr, die Sehne weiter zu schädigen und die Heilungschance zu verringern. Es klingt banal, aber wie oft ignorieren wir die Signale unseres Körpers.
- Neue Aktivitäten bzw. Trainingsprogramme langsam starten und Pause einplanen: jeder kennt das, kaum spürt man den Frühling, schon startet man mit vielen neuen Projekten, die vom Abnehmen bis zum Frühlingsputz reichen. Einer der Auslöser von Tendinopathien ist, wenn der Trainingsplan oder die neue Tätigkeit zu schnell oder ohne Regenerationspausen gestartet wird. Ist der Körper überlastet, kann dies zu einer Steigerung der Entzündungswerte führen, die als Grundlage für Sehnen-, Muskel- und Gelenkschäden gelten. Unser Körper braucht aber Zeit, um sich an die neuen Herausforderungen zu gewöhnen. Daher ist es ratsam, die Intensität des Trainings bzw. der Aktivität schrittweise zu erhöhen und regelmäßige Pausen einzuhalten, damit das beschädigte Gewebe sich selbst reparieren kann. Nicht das Workout, sondern die Pausen dazwischen machen uns stärker!
- Krafttraining: beim Training nicht vergessen, die Muskeln rund um das belastete Gelenk zu stärken
- Aufwärmen und Dehnen: Aufwärmen erhöht die Körpertemperatur und macht Sehnen und Bänder elastischer und flexibler. Übungsblatt – Sehnenscheidenentzündungen vorbeugen
- Abwechslung bei Bewegungsabläufen: wiederholende, monotone Bewegungen sind eine der häufigsten Ursache einer Sehnenentzündung, daher: versuche zum Beispiel beim Tippen beide Händen und nicht nur die gewohnte Hand zu nutzen.
- Umstellung der Ernährung: eine Ernährungsumstellung auf gesund und antientzündlich kann auch vorbeugend wirkend. Wie bei fast allen Verletzungen und sogar bei chronischen Krankheiten können Nahrungsmittel, Auswirkungen auf die Gesamtentzündungswerte des Körpers haben.
Nachstehend einige Empfehlungen zu antientzündlicher Ernährung:
– Viel Grünblättergemüse wie Brokkoli und Spinat essen, die Antioxidantien enthalten und dadurch oxidativen Stress bekämpfen, eine der Hauptursache für Entzündungen.- Ausreichende Einnahme von hochqualitativem Eiweiß: Eiweiß unterstützt die Heilung des beschädigten Gewebes. Am Besten und am einfachsten ist es in Fisch (eine gute Quelle von Omega 3 Fettsäuren), Bio-Eiern, Bio-Rindfleisch und Rohmilchprodukten zu finden.
– Ananas enthält Bromelain, eine gute Hilfe bei der Behandlung von Schwellungen und Verletzungen wie z.B. der Sehnenscheidenentzündung
– Kalium- und magnesiumreiche Lebensmittel wie Avocado und Bananen wirken heilungsunterstützend. Magnesium fördert darüber hinaus die Muskelregeneration und die Durchblutung im Körper.
– Alkohol und Koffein: Alkohol kann Entzündungen und Knochenverlust fördern, ebenso wie Koffein.
– Zu viel Natrium und Salz: Natrium (in fast allen abgepackten Lebensmitteln enthalten) wirkt Kalium entgegen und trägt zum Verlust von wichtigen Nährstoffen bei.
– Zucker und raffiniertes Getreide: Hohe Mengen an zugesetztem Zucker können die Wundheilung verlangsamen und die Entzündung verstärken, ganz zu schweigen von der unerwünschten Gewichtszunahme, die die Sehnenentzündung verschlimmern kann.
– Hydrierte Öle und frittierte Lebensmittel sind eine Quelle von „entzündungsfördernden“ Omega-6-Fettsäuren und sind daher mit Vorsicht zu genießen.
- Einnahme von Mikronährstoffen: Wissenschaftlich auf ihre Wirkung überprüfte Mikronährstoffe helfen die Sehnen zu stärken und zu regenerieren und sind auch zur Vorbeugung geeignet.
- Knie- oder Ellbogenschützer (oder -Stütze): Das betroffene Gelenk muss geschont werden. Knie-, Ellbogenschützer können hilfreich sein und bieten zusätzliche Unterstützung für die betroffene Sehne.
- Griff von Werkzeugen/Sportgeräten mittels Handschuhen oder Polsterung erhöhen (z.B. beim Golfen einen Golfschläger mit geklebtem oder übergroßem Griff verwenden).
- Schwere Werkzeuge mit zwei Händen hochheben und beim Tennis den Rückschlag mit zwei Händen durchführen.
- Auf die richtige Körperhaltung achten: beim Alltag sollte man auf die richtige Haltung und auf Entlastung mittels Ergonomie am Arbeitsplatz, zum Beispiel in Form von einem Polster für die Tastatur, achten. Außerdem sollte man nicht lange still sitzen.
- Gute Schuhe: passende Schuhe zu jeder Gelegenheit auswählen.
Fazit: Heilung und Prävention vor weiteren Sehnenschäden erfordern als Erstes das Stoppen von Aktivitäten, die das betroffene Gelenk weiterhin in Anspruch nehmen: handelt es sich zum Beispiel um einen Handy-Daumen sollte man lieber telefonieren statt weiter WhatsApp-Nachrichten zu tippen. Im Fall einer berufsbedingten Sehnenscheidenentzündung ist es im Gegenteil nicht möglich, die Arbeit stehen zu lassen, stattdessen sollte man regelmäßige Pause, alle 20 bis 30 Minuten, einplanen und viel dehnen. Sehr wichtig ist auch die richtige Haltung, auf Ergonomie und Technik zu achten. Bei rezidivierenden Sehnenscheidenentzündungen sollte man vor Beginn einer neuen Tätigkeit mit einem Arzt sprechen, um aufgrund der Krankengeschichte wichtige und individuell gestaltete Vorbeugungstipps zu bekommen.