Sehnen verbinden die Muskeln mit den Knochen. Mit dem Wort Sehnenscheidenentzündung beschreibt man eine Entzündung oder Reizung einer Sehne. Diese Reizung verursacht Schmerzen außerhalb des Gelenkes.
Eine Sehnenentzündung kann in jeder Sehne unseres Körpers vorkommen, am häufigsten tritt sie aber in der Schulter, im Ellbogen, in den Handgelenken, in den Knien und an den Fersen auf.
Typische Symptome einer Sehnenscheidenentzündung
Anzeichen und Symptome erscheinen oft am Sehnenansatz, wo die Sehne sich mit dem Knochen verbindet. Anfänglich sind sie nicht so ausgeprägt, nehmen aber im Laufe der Zeit zu, falls die Selbsthilfemaßnahmen nicht greifen.
Typischerweise werden die Symptome wie folgt beschrieben:
- Stechender oder ziehender Schmerz, auch bei kleinen Bewegungen
- Druckschmerz
- Hörbares Knirschen (Krepitationen) beim Bewegen des Gelenkes
- Leichte Schwellung der betroffenen Stelle
- Rötung und Überwärmung im Akutstadium
Glücklicherweise kann eine Sehnenscheidenentzündung meistens mit Ruhigstellung, Physiotherapie und entzündungshemmenden Salben und Medikamenten erfolgreich behandelt werden.
Ist die Sehnenentzündung jedoch sehr hartnäckig und halten die Symptome für mehrere Tage oder gar Wochen an, ist es empfehlenswert, einen Arzt aufzusuchen, um größere Schäden zu verhindern. Denn eine schlecht therapierte Sehnenscheidenentzündung kann zu einem Sehnenriss führen.


Die Risikofaktoren bei der Entstehung von Sehnenscheidenentzündungen
Zu den Risikofaktoren für das Entstehen einer Sehnenentzündung gehören das Alter, das Ausüben bestimmter Berufe oder Sportarten sowie auch gesundheitliche Probleme.
Alter
Sehnenentzündungen treten sehr häufig bei Menschen Mitte 50 und bei Senioren auf, denn die Sehnen werden mit zunehmendem Alter weniger flexibel und dadurch anfälliger für Verletzungen. Darüber hinaus haben sie, aufgrund von Verschleiß über die Jahre, bereits viele Mikrorisse erlitten.
Berufsgruppen
Bestimmte Berufsgruppen wie Sekretärinnen, Handwerker, Musiker aber auch Physiotherapeuten, Masseure und Friseure, führen täglich Aktivitäten und Aktionen durch, die das Entstehen einer Sehnenentzündung fördern:
• Sich wiederholende Bewegungen
• Ungeschickte oder falsche Haltung
• Häufige Handgriffe überkopf
• Vibrationen (Bohrmaschine, Rasierer etc.)
• Überanstrengung
Sport
Sportarten mit repetitiven Bewegungen gelten auch als Risikofaktor für die Entwicklung einer Sehnenentzündung, besonders wenn eine falsche Technik angewandt wird.
Viele Sehnenscheidenentzündungen wurden sogar nach den Sportarten benannt, die solche Verletzungen verursachen:
• Tennisarm
• Golferellenbogen
• Werferschulter
• Schwimmerschulter
• Runner’s KneeAm meisten gefährdet sind die folgenden Sportaktivitäten: Baseball, Basketball, Bowling, Golf, Laufen, Schwimmen, Tennis. Diese Sportarten beinhalten alle eine repetitive Schlag-/Wurfabfolge oder sich wiederholende Bewegungen.
Gesundheitliche Probleme
- Fehlhaltung oder falsches Gehverhalten
- Körperliche Einschränkungen wie Gelenksdeformitäten oder eine unterschiedliche Beinlänge können Stress auf das Weichteilgewebe ausüben und dadurch Reizungen verursachen
- Einige Arten von Arthritiden und verwandte Erkrankungen (Rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis, Gicht)
- Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus
- Nebenwirkung bestimmter Chinolon-Antibiotika, einschließlich Ciprofloxacin und Fluorchinolone, können das Risiko für Sehnenrupturen erhöhen.
Die häufigsten Ursachen einer Sehnenscheidenentzündung
Sehnenscheidenentzündungen könne eine Reihe von Ursachen haben:
- Abnützung: Berufe und Aktivitäten, auch Hobbies, die wiederholte Bewegungen eines bestimmten Körperteils im Laufe eines längeren Zeitraums erfordern, belasten extrem und kontinuierlich Gelenke und Sehnen.
- Überlastung der Sehnen: die Sehnen werden überbeansprucht, wenn die Intensität des Trainings beim Sport zu schnell erhöht wird, nicht auf die eigene Muskulatur abgestimmt ist oder zu lange pausiert wurde, wie es zum Beispiel oft unter Hobbyläufern und unerfahrenen Bodybuildern der Fall ist.
- Falsche Technikausführung: das Anwenden der richtigen Technik ist bei berufsbezogenen Tätigkeiten und Sportbewegungen enorm wichtig. Schlechte Technik kann die Sehnen überlasten – wie zum Beispiel im Falle eines Tennisarmes – und zu einer Sehnenscheidenentzündung führen.
Verzichtet ihr darüber hinaus auf das Aufwärmen vor dem Training, habt ihr eine höhere Wahrscheinlichkeit, eine Sehnenscheidenentzündung zu entwickeln. - Ungeeignete Schuhe: die Verwendung von Schuhen, die die Füße nicht ordnungsgemäß individualisiert stützen.
- Einnahme bestimmter Arzneimittel: Chinolon-Antibiotika und Kortikosteroid-Injektionen schwächen die Sehnenstruktur und prädisponieren sie für Verletzungen und Risse.
- Schilddüsenerkrankungen, Diabetes mellitus, Gicht und auch rheumatische Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis können Sehnenerkrankungen hervorrufen.
- Nach einer akuten Verletzung, wie beim Umknicken oder nach ungewohnten Bewegungen: das Gelenk ist instabil, die Muskulatur posttraumatisch geschwächt und Überlastungen sind in dieser Phase viel leichter möglich.
- Infektionen mit Bakterien können auch in seltenen Fällen zu einer Sehnenscheidenentzündung führen. Das passiert, wenn im Rahmen einer Verletzung Keime wie Streptokokken oder Staphylokokken in die Wunde gelangen.
Fazit: Sehnenscheidenentzündungen können verschiedene Ursachen haben. Die häufigsten Auslöser sind jedoch als Folge einer hohen mechanischen Belastung zu finden: Abnützung und Überlastung aufgrund von sich wiederholenden Bewegungen für einen längeren Zeitraum, oft gepaart mit falscher Technik und Fehlhaltung.
Darüber hinaus können Faktoren wie gesundheitliche Probleme oder akute Verletzungen sowie die Einnahme bestimmter Medikamente, Stress und Reizungen in den Gelenken verursachen. Regelmäßige Übungen zur Stärkung der Sehen können dabei helfen, Sehnenscheidenentzündungen vorzubeugen.
Wichtig ist auch zu erwähnen, dass eine Sehnenentzündung ohne eine adäquate Behandlung das Risiko eines Sehnenrisses erhöhen kann. Dabei handelt es sich um eine viel ernstere Verletzung, die in der Regel eine Operation notwendig macht.
Ergo: bei Sehnenscheidenentzündungen / Tendinopathien ist es essentiell, rechtzeitig die Signale wahrzunehmen und zu agieren, um bleibende Schäden zu verhindern.