Beim Auftreten einer Sehnenscheidenentzündung sollte man sofort mit der Therapie beginnen. Verschwindet der Schmerz nicht von alleine in den ersten Wochen, ist es aber notwendig einen Spezialisten / eine Spezialistin aufzusuchen, um größere Schäden wie einen Sehnenriss zu vermeiden und die Heilung nicht zu verzögern.
Bewegung ist wichtig, um Sehnen, Muskeln und Gelenke gesund zu halten. Überbeanspruchung – egal ob in Form von Klavier spielen, Arbeiten am Computer, stundenlanges Heimwerken oder auch falsche oder immer gleiche Bewegungen beim Sport – können jedoch sehr häufig zu Entzündungen führen. Eine davon ist die Sehnenscheidenentzündung, die extrem quälend sein kann und einfache alltägliche Tätigkeiten in unüberwindbare Hindernisse verwandelt. Liegt eine Entzündung in der Sehnenscheide vor, muss man rasch agieren, damit sie nicht chronisch wird.
Zum Glück gibt es eine Reihe von Behandlungsoptionen und auch Hausmittel, die bei akuten Schmerzen sofort helfen können.

Nachstehend beschreiben wir einige einfache Mittel zur Behandlung von Sehnenscheidenentzündungen:
PECH als erste Behandlung von Sehnenscheidenentzündungen
- P wie Pause: das betroffene Gelenk schonen.
Stoisch weitermachen bringt nichts und kann sogar größere Schäden verursachen und die Heilung verzögern. Spürt man Schmerzen, soll man dringend die Tätigkeit pausieren, bis man im Ruhezustand schmerzfrei ist.
Ist die Sehnenentzündung auf eine sportliche Aktivität wie Tennis oder Laufen zurückzuführen, ist es einen Versuch wert, diese Sportart durch eine andere, wie Radfahren oder Schwimmen, zu ersetzen, um weiterhin aktiv und fit zu bleiben, ohne die Sehnen überzustrapazieren. - E wie Eis: Kühlkompressen oder eine Eispackung für 10 Minuten alle 4 bis 6 Stunden auf den verletzen Teil legen. Wichtig ist, ein Handtuch als Hautschutz zu verwenden, um die Gefahr einer Erfrierung zu vermeiden.
Kühlen hemmt die Entzündung und die Schwellung, da die Blutgefäße enger werden und dadurch wenig Flüssigkeit ins Gewebe eindringt. - C wie Compression: einen Kompressionsverband verwenden, um eine leichte Spannung und Druck zu erzeugen.
Das hilft, die Schwellung zu lindern, die Gelenkmobilität aufrecht zu halten und den Schmerz zu reduzieren. - H wie Hochlagern. Das verringert die Durchblutung und die Schwellung, bzw. steigert den lymphatischen Abfluss.
Welche Hausmittel bei Sehnenscheidenentzündungen helfen
Verschiedene Hausmittel können auch bei einer Sehnenentzündung Schmerzen und Entzündungen bekämpfen.
- Topfenwickel haben sich als Hausmittel Nummer 1 bewährt. Sie wirken nicht nur kühlend, sondern – dank der Inhaltsstoffe des Topfens – auch entzündungshemmend.
- Das Aufsetzen einer Propolis– (Bienenharz), oder Arnika- Salbe wirkt antiinflammatorisch (antientzündlich).
- Unterstützend und kühlend ist auch die Verwendung von Apfelessigwasserumschlägen (Ein Esslöffel Apfelessig in einem Glas lauwarmen Wasser), die man für 15-20 Minuten auf den betroffenen Teil legt.
- Letztendlich kann auch die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten wie Aspirin und Ibuprofen helfen.


Wie Mikronährstoffe bei Sehnenscheidenentzündungen helfen können
Eine interessante Behandlungsoption (auch als präventive Maßnahme) bieten spezielle, für die gesunde Funktionalität der Sehnen abgestimmte Mikronährstoffe:
Kollagen bildet ungefähr 25-30% aller Proteine in unserem Organismus. Am meisten verbreitet ist Kollagen Typ I (80-90% des gesamten Kollagens), das in der Haut, Knochen, Sehnen, Organhüllen und Blutgefäßen vorkommt. Kollagen Typ I ist ein wichtiger Bestandteil von Sehnen, der die Erhaltung und Regeneration von Sehnenstrukturen fördert. Mit der Zugabe von Vitamin C und Mangan wird die Kollagenbildung gefördert. Proteoglycanen, wie Glucosaminsulfat und Chondoitrinsulfat: Sie dienen den Sehnen als „Klebstoff“, der ihre Elastizität erhöht. Sie richten die Kollagenfasern aus und stabilisieren das Sehnengewebe.
Durch ernährungsphysiologische Maßnahmen gibt es die Möglichkeit, die Anfälligkeit der Sehnen für Tendinopathien zu minimieren, die bestehenden Entzündungen zu reduzieren und die Kollagenmenge in den Sehnen zu erhöhen. Eine Möglichkeit bietet die Einnahme von spezifischen Mikronährstoffen für die Sehnen.
Wenn alles nicht hilft, dann zum Arzt / zur Ärztin!
Generell sollten die Beschwerden nach einigen Tagen abgeklungen sein. Ist das nicht der Fall, sollte die weitere Behandlung durch einen Arzt / eine Ärztin erfolgen und Hausmittel sollten nur nach Absprache unterstützend eingesetzt werden. Es ist dann wichtig, rechtzeitig einen Arzt / eine Ärztin aufzusuchen und die Behandlung mit ihm / ihr abzustimmen. Ein Facharzt / eine Fachärztin kann anhand der Krankengeschichte und im Laufe der Untersuchung Art und Stelle der Verletzung feststellen und die am besten geeignete Therapie empfehlen. Es gibt spezifische Tests, die genau feststellen können, ob der Schmerz auf eine Sehnenentzündung zurückzuführen ist oder nicht.
Fazit: Eine Sehnenentzündung kann vor allem im ersten Stadium gut zu Hause therapiert werden. Es ist aber essentiell, sofort einzugreifen und das Leid nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, um schwerwiegende Folgen wie einen Sehnenriss zu vermeiden. Denn: Selbstmedikation ist praktisch, da es schnell geht und wenig zeitintensiv ist. Allerdings hat sie auch ihre Grenzen und bringt Risiken und Nebenwirkungen mit sich. Daher sollte man beim Auftreten von stärkeren Schmerzen und Beschwerden unbedingt einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen, um zu verhindern, dass der Schmerz bleibende Schäden hinterlässt.