Kaum ein anderer Körperteil wird am Tennisplatz aber auch im Alltag stärker beansprucht als der Ellbogen. Ein Gelenk, das den großen Bewegungsumfang des Unterarms und der Hand, zum Beispiel beim Beugen, Strecken und Drehen, ermöglicht.

Das Ellbogengelenk besteht aus drei Knochen, die sich dank Muskeln und Sehnen zueinander bewegen:

  • Oberarmknochen (Humerus),
  • Speiche (Radius) und
  • Elle (Ulna)

Diese Erkrankung trifft die Sehnenansätze, an der Stelle, wo die Sehnen der Unterarmmuskeln am Oberarm ansetzen.

Auslöser eines Tennisellbogens ist wieder einmal eine Sehnenscheidenentzündung

Wie oft im Fall von Sehnenscheidenentzündungen ist die Ursache dieser Beschwerde eine Überbeanspruchung der betroffenen Sehnen, die für längere Zeit falsch oder zu viel belastet wurden.

Die Sehnen des Ellenbogens helfen u.a. die Finger und das Handgelenk zu strecken. Sind sie entzündet oder aufgrund von wiederholenden Mikrotraumen beschädigt, fangen sie zu schmerzen an. Ein Leiden, das im Ellbogen beginnt und bis zum Unterarm und manchmal sogar bis in die Hand ausstrahlt.

Der Betroffene muss täglich mit den typischen Symptomen kämpfen, sodass einfache Bewegungen, wie den Arm zu strecken oder eine Dose zu öffnen, zu richtigen Herausforderungen werden.

Am häufigsten Betroffen sind Frauen und Männer im Alter zwischen 35 und 55 Jahren
Ein Tennisellbogen kann bei Sportlern und Sportlerinnen aber auch bei Nicht-Sportlern und Nicht-Sportlerinnen auftreten. Nicht selten quält er vor allem Personen, die einseitige und wiederholende Handbewegungen ausüben. Typische Beispiele sind neben Tennis- oder Racketsportlern und Sportlerinnen auch Installateure / Installateurinnen, Gärtner und Gärtnerinnen und Mitarbeiter / Mitarbeiterinnen von Reinigungsfirmen.

Unabhängig von Geschlecht, Alter und Tätigkeit zeigt sich der Tennisarm bei den Meisten im Erwachsenenalter zwischen 35 und 55 Jahren.

Dieser Erkrankungsgipfel ist mit der Alterung von Gelenken, Muskeln und Sehnen verbunden, die in diesem Lebensstadium weniger elastisch sind und sich daher permanent unter Stress befinden. Darüber hinaus befinden sich die Betroffenen mitten im Leben: Der Alltag ist, sowohl im Beruf- als auch im Privatleben, sehr aktiv und hektisch.

Die typischen Symptome der Epicondylitis radialis, des sogenannten Tennisellbogens, sind:

  • Ein stechender Schmerz an der Außenseite des Ellenbogens der über den Unterarm bis in das Handgelenk ausstrahlt;
  • Schmerzen im Handgelenk bei Bewegung;
  • Kraftlosigkeit; Schwäche im Unterarm;
  • Ein Schmerz, der anfänglich sich als leichte Belästigung anfühlt und im Laufe der Wochen und Monate stark zunimmt;
  • Schmerzen beim Händeschütteln, Strecken des Armes und der Finger, beim Faustschluss, beim Greifen von Gegenständen, durch Drehbewegungen;
  • Unfähigkeit bestimmte Gegenstände in der Hand zu halten, wie zum Beispiel einen Stift oder eine Tasse Kaffee.

Es kann soweit führen, dass die Betroffenen im Alltag stark eingeschränkt sind, da gewöhnliche Tätigkeiten zu Hürden werden. Das Ausmaß des Leidens ist aber von Fall zu Fall verschieden. So kommt es, dass der Arm bei einigen Menschen auch nachts oder bei Ruhigstellung schmerzt.

Ein Tennisellbogen heilt normalerweise nach sechs bis 24 Monaten. In den meisten Fällen verschwinden die Beschwerden innerhalb eines Jahres von selbst.

Tennisarm: gleich zum Arzt / zur Ärztin oder mit Selbstmedikation beginnen?
Schmerzt der Ellbogen, sollte man rasch einen Arzt- / Ärztinbesuch vereinbaren. In der Regel verursacht der Tennisellbogen, in der Fachsprache auch Epicondylitis radialis genannt, keine ernsthaften Komplikationen. Bleibt er aber unbehandelt, kann der Schmerz chronisch werden und dadurch langwierig und schwer therapierbar.
Es wird empfohlen, sich vom Arzt / von der Ärztin untersuchen zu lassen, wenn Maßnahmen, wie Ruhestellung, Dehnen, Kräftigen, Mikronährstoffe spezifisch für die Sehnen einnehmen und Eis auflegen keine Verbesserung bringen. Darüber hinaus sollte man sofort zum Arzt / zur Ärztin gehen, wenn:

  • Der Ellenbogen heiß und entzündet ist bzw. beim Auftreten von Fieber;
  • Der Ellenbogen sich nicht beugen lässt;
  • Man einen Knochenbruch vermutet;

Schmerzen und Bewegungseinschränkungen können mit der richtigen Therapie in kürzester Zeit besser werden. Als Grundvoraussetzung gilt, die anfänglichen Symptome rechtzeitig zu erkennen und wahrzunehmen. Werden diese unterschätzt, kann das Problem chronisch werden. Dann können Komplikationen wie Gelenkseinblutungen, Verkalkungen und Sehneneinrisse auftreten, die nur mittels einer Operation behoben werden können.

Oft verschwindet der Tennisellbogen von selbst, die restlichen Fälle werden durch konservative Therapien behandelt. Ein chirurgischer Eingriff kommt selten und nur als letzte Option in Frage.

Fazit: Ein stechender Schmerz an der Außenseite des Ellbogens ist oft das erste Anzeichen eines Tennisellbogens. Übeltäter ist wieder einmal eine Sehnenscheidenentzündung, die in Folge einer Überbeanspruchung der Sehnen ausbricht. Diese Beschwerde trifft am häufigsten Männer und Frauen im Alter zwischen 35 und 55 Jahren. In der Regel wird ein Tennisellbogen konservativ therapiert und verschwindet innerhalb eines Jahres. Werden aber die ersten Symptome nicht rechtzeitig erkannt und richtig zugeordnet kann es zu ernsthaften Komplikationen kommen, die nur mittels einer Operation gelöst werden können.